2. Etappe: Kemptner Hütte – Madau
2. Etappe des E5: Kemptner Hütte – Madau
Die 2. Etappe des E5 Wanderweges von Oberstdorf nach Meran startet für uns auf der Kemptner Hütte und Endet beim Gasthof „Hermine“ in Madau. Dieser Tagesabschnitt dauert rund 7 Stunden, kann aber bei Bedarf oder schlechtem Wetter auf 3:30 Stunden verkürzt werden. Der höchste Punkt dieser Etappe ist das Mädelejoch mit einer Höhe von knapp unter 2.000 m. Diese 2. Etappe des Wanderweges hat kaum Höhenmeter und verläuft fast ausschließlich bergab und flach durch das Madau-Tal.
Start auf der Kemptner Hütte
Die erste Nacht der Wanderung ist schon etwas ungewohnt. Wir nächtigten mit mehr als 20 weiteren Wandern im großen Schlafsaal (Was ist ein Schlafsaal?). Da wir recht früh zu Bett gingen, endete die Nacht für uns schon um 6 Uhr. Nach einer kurzen Katzenwäsche packten wir die letzten Gegenstände in den Wanderrucksack und gingen runter zum Frühstück. Das Frühstück beinhaltet Brot mit Aufschnitt, Kaffee und Saft. Der Preis liegt bei 8 EUR und ist völlig in Ordnung.
Kemptner Hütte bis Mädelejoch
Nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren ging es bei kühlen Temperaturen und Nieselregen auf die 2. Etappe des E5 Richtung Mädelejoch. Dieser knapp 2.000 Meter hohe Berg ist auch zeitgleich die Grenze zu Österreich. Schon hier machte sich der Regenschutz für unseren Rucksack bemerkbar.
Kurz nach dem Verlassen der Kemptner Hütte geht es auch schon Bergauf. Somit geht es ohne großes einlaufen direkt knapp 150 Höhenmeter zum Mädelejoch. Auf dem Weg zum Joch bieten sich immer wieder wunderschöne Blicke auf die Kemptener Hütte. Hier bietet es sich an, dass ein oder andere Foto zu schießen und einen Augenblick das Panorama zu genießen. Der Pfad führt teilweise steil über Geröll stetig hinauf und schnell wird einem trotz der kühlen Temperaturen warm. Wenn Sie ein wenig Glück haben, können Sie hier oben erste Gämse sehen.
Oben angekommen, geht es dann nach einem kurzen halt mit Foto-Stop an der Grenze zu Österreich wieder bergab auf den langen Weg ins Tal. Von hier aus können Sie aber z.B. auch den Heilbronner Höhenweg in Angriff nehmen.
Steiler und beschwerlicher Abstieg nach Holzgau
Der Abstieg vom 1.973m Mädelejoch ist recht steil und auch sehr felsig. Hier sollten Sie bereits am frühen Morgen hellwach sein. Der unwegsame Abschnitt des Abstieges dauert aber nur rund ca. 45 Minuten. Anschließend geht es etwas angenehmer Bergab. Nach ca. 1:20 Std. erreichen Sie die Roßgumpenalm auf 1.329m. Dies ist eine kleine aber sehr gemütliche Hütte, welche einen Kamin hat und gerade bei kühlen Temperaturen ideal zum Aufwärmen ist. Da wir recht früh am Morgen los sind und recht flott gewandert sind, kamen wir als einer der ersten an der Hütte an. Nach einer Apfelschorle ging es auch direkt weiter in das wunderschön gelegene Madau-Tal.
Wahl zwischen Brücke oder Wasserfall
Von der Roßgumpenalm geht es immer leicht bergab weiter ins Höhenbachtal. Beim Cafe Uta angekommen können Sie sich nun entscheiden, ob Sie den Weg über die Hängeseilbrücke oder den am Wasserfall vorbei bis nach Holzgau gehen.
Wir haben uns für die Hängeseilbrücke entschieden. Die Wasserfälle sollen zwar auch sehr schön sein aber für uns nicht so faszinierend wie die Hängeseilbrücke von Holzgau. Zudem werden wir auf dem E5 noch den einen oder anderen Wasserfall am Wegesrand entdecken. Wenn Sie sich auch für die Hängeseilbrücke entscheiden, sollten Sie beachten, dass diese recht hoch ist und leicht schwingt – also nichts für Wanderer mit Höhenangst.
Die Hängebrücke ist über 200m lang und hängt 105m über dem Höhenbachtal. Die Brücke wurde 2011 gebaut und hat eine maximale Tragkraft 630 Personen.
Von der Brücke sind es nur noch wenige Minuten und Sie kommen über eine Teerstraße nach Holzgau. Direkt nach dem Ortseingang bietet das Taxi-Unternehmen Feuerstein einen Shuttle-Service zur Materialseilbahn von der Memminger Hütte.
Taxi oder 4 Stunden durch das Madau-Tal wandern
In Holzgau angekommen stellt sich für alle Wanderer die Frage ob Sie die Strecke der 2. Etappe des E5 durch das Madau-Tal mit dem Taxi und zu Fuß zurücklegen wollen. In den meisten Wanderführern wird empfohlen die 4-stündige Wanderung nicht zu machen und stattdessen mit dem Taxi zu fahren.
Da wir aber schon recht früh in Holzgau waren und nicht schon am frühen Nachmittag auf der Memminger-Hütte ankommen wollten, haben wir uns für die Wanderung entschieden. Vorab suchten wir uns aber ein kleines Cafe in Holzgau und stärkten uns bei Kaffee und Kuchen für die anschließende Wanderung. Neben dem Cafe gibt es auch noch ein Outdoor-Geschäft direkt an der Hauptstraße. Wer also auf den ersten 1,5 Etappen merken sollte, dass er etwas Wichtiges vergessen hat, der kann dort noch nachkaufen.
Mit dem Taxi zur Materialseilbahn der Memminger Hütte
Wem die fast 4 Stunden von Holzgau zur Materialseilbahn der Memminger Hütte zu lang sind, der kann den Shuttle Service vom Taxi-Unternehmen Feuerstein in Anspruch nehmen. Dieser fährt Sie von Holzgau direkt bis zur Materialseilbahn der Memminger Hütte. Die einfache Fahrt mit dem Taxi kostet 11,00€.
Der Weg durch das Madau-Tal
Natürlich sind die Stunden durch das Madau-Tal nicht die aufregendsten der E5 Wanderung aber sie hatten Ihren ganz eigenen Charme. Man konnte viel und intensiv nachdenken und sich auf die nächsten Etappen vorbereiten. Zudem trifft man auf diesem Stück kaum andere Wanderer und kann in Ruhe mit seinem Wanderkameraden reden.
Die ersten 3 Stunden geht es wirklich nur sehr flach neben der Hauptstraße her. Auch sind dort keine Geschäfte oder Einkehrmöglichkeiten. Erst nach knapp 3 Stunden geht es leicht ansteigend zum Gasthof Hermine. Hier war für uns erst einmal ausruhen und Kräfte tanken angesagt. Zudem mussten wir versuchen unsere Ausrüstung etwas zu trocknen, denn die letzten 3 Stunden hatte es ununterbrochen geregnet.
Wir kamen gegen 15 Uhr beim Gasthof Hermine an und wollten eigentlich nach einer kurzen Stärkung noch die Wanderung zur Memminger Hütte fortsetzen. Jedoch riet uns Hüttenwirt Klaus davon ab. Er hielt es bei dem Dauerregen und der dadurch schlechten Sicht für keine gute Lösung. Zudem sollte es in der Nacht anfangen zu schneien und so würden wir morgen früh auf der Memminger Hütte festsitzen. Er Empfahl uns, die Nacht im Gasthof zu verbringen und morgen früh direkt über die Memminger Hütte und die Seescharte nach Zams zu wandern.
Nach kurzer Überlegung vertrauten wir Klaus und buchten ein Zimmer bei ihm so endet die 2. Etappe des E5 bereits für uns bereits um 15:30 Uhr. Beim Gasthof Hermine gibt es erstklassiges Essen zu guten Preisen. Auch ist der Hüttenwirt Klaus sehr freundlich und wird im Laufe des Abends immer redseliger.
Ziel der 2. Etappe des E5: Gasthof Hermine
Kleines Matratzenlager und eine warme Dusche
Alles in allem ist der Gasthof Hermine sehr zu empfehlen. Der Vorteil einer Übernachtung unten im Tal ist, dass man für 1,50€ eine warme Dusche bekommt. Auch das Wasser aus dem Wasserhahn ist ebenfalls warm.
Das Matratzenlager ist übersichtlich und wird durch eine Heizung beheizt. Der Preis ist mit 20,00 € fast der gleiche wie auf der Memminger Hütte. Doch beim Gasthof Hermine im Preis noch ein reichhaltiges und ausgewogenes Frühstück im Preis inbegriffen, welches man am Morgen ab 7:30 zu sich nehmen kann. Auf Wunsch macht Hüttenwirt Klaus aber auch früher Frühstück. Und am Morgen kann man sich auf dem Weg zur Materialseilbahn warm laufen und dann beginnt die 3. Etappe des E5 von Oberstdorf nach Meran.
Kosten der 2. Etappe
- Frühstück inkl. Saft und Kaffe = 8,00 €
- Kaffee und Kuchen in Holzgau = 6,00 €
- Eine Nacht im Matrazenlager inkl. Frühstück = 20,00 €
- Abendbrot inkl. Getränke = 17,00 €
Daten der Etappe:
- Länge: 18 Kilometer
- Dauer: 7:00 Stunden
- Höhenmeter: 400 Hm
- Höchster Punkt: Mädelejoch (1.973 m)
Höhenprofil der Etappe:
weitere Etapen:
- 1. Etappe: Oberstdorf – Kemptener Hütte
- 2. Etappe: Kemptner Hütte – Madau
- 3. Etappe: Madau – Zams
- 4. Etappe: Zams – Wenns
- 5. Etappe: Wenns – Vent
- 6. Etappe: Vent – Meran